Teambesprechungen


In den letzten Jahren sind Teambesprechungen zu einem typischen Mittel der Kommunikation am Arbeitsplatz geworden.
In regelmäßigen Abständen trifft die Gruppe bzw. Abteilung zusammen und tauscht sich aus über Dinge, die erledigt wurden, neue Themen, die anstehen, eventuelle Probleme etc. und alle Mitarbeiter sind aufgefordert, sich an der Gesprächsrunde zu beteiligen.

Wenn gehörlose Kollegen mittels eines Dolmetschers an solchen Veranstaltungen teilnehmen und ihre Meinungen, Vorschläge und Wünsche äußern können, so ist das ein toller Fortschritt. Es stärkt den Zusammenhalt unter den Kollegen und eventuelle Missverständnisse werden einfach aus dem Weg geschafft, bevor sie sich zu Problemen entwickeln können.

Leider bleiben immernoch viel zu viele gehörlose Mitarbeiter bei Teambesprechungen ohne Dolmetscher außen vor, werden im schlimmsten Fall komplett übergangen. Oft bekommen sie nur wenige Informationen von hörenden Kollegen, die bei der Teambesprechung dabei waren oder werden einfach mit einem schriftlichen Informationsprotokoll abgespeist.
Hierzu muß man sagen, daß damit viele Gehörlose einfach ein wenig überfordert sind, da die sprachlichen Unterschiede zwischen Deutscher Gebärden- und Deutscher Laut-/Schriftsprache größer sind, als man denkt. Oft ist nicht der Inhalt das Problem, das nicht verstanden wird, sondern die Satzstellung und Grammatik und die oft komplexe, abstrakte und unklare Ausdrucksweise von lautsprachlichem Deutsch.
Manchmal führt nur ein kleines, falsch verstandenes Wort am Ende zu einem großen Missverständnis. - Das muß nicht sein!

Die Kosten für Teambesprechungen und andere Dolmetscheinsätze im Arbeitsleben werden in Hessen vom zuständigen Integrationsamt bezuschusst.
Bis zu einer An- und Abreise von insgesamt 30 Minuten entstehen dem Arbeitgeber keine Kosten. Darüber hinaus fällt eine Fahrzeitdifferenz an, die in den meisten Fällen /- 50EUR (inkl. MwSt.) beträgt.
- Für mehr Informationen nehmen Sie bitte Kontat mit mir auf!
Das gleiche gilt für nahezu alle Situationen, die das Berufsleben Gehörloser betreffen, wie z.B. Betriebsversammlungen, Mitarbeitergespräche und Fortbildungen.
In einigen anderen Bundesländern, wie z.B. Rheinland-Pfalz, besteht ebenfalls ein Zuschußmodell. In diesem Fall übernimmt das Integrationsamt für Dolmetschereinsätze im Arbeitsleben etwa 80 % der anfallenden Gesamtkosten/Dolmetsch- und Fahrzeit.

  (Situation nachgestellt)